Teil diesen Blog

Die verschiedenen Mountainbike-Disziplinen in der Übersicht ‒ von Crosscountry über Trail bis Enduro und Downhill

Mountainbiken ist ein unglaublich vielfältiger Sport. Ebenso vielfältig wie die Disziplinen beim Mountainbiken sind auch die Fahrräder dieser Gattung. In diesem Blog erzählen wir dir mehr über die verschiedenen Mountainbike-Disziplinen und die dazugehörigen Mountainbikes!

Hardtail-MTB versus Full-Suspension-MTB

Bevor wir uns den verschiedenen Mountainbike-Disziplinen widmen, klären wir zunächst den Unterschied zwischen einem Hardtail-MTB und einem Full-Suspension-MTB.

Hardtail-Mountainbike

Ein Hardtail-Mountainbike hat eine gefederte Gabel. Der hintere Teil des Fahrrads ist jedoch steif und hat keine Federung. Dieser Typ Mountainbike ist für einigermaßen befestigte Wege, lange Tagestouren und Marathons gemacht. Da ein Hardtail-Mountainbike keine Hinterbaudämpfung hat, ist es deutlich leichter als ein Full-Suspension-Mountainbike. Der Vorteil davon ist, dass du schneller beschleunigen kannst und besser Steigungen hochkommst. Der Nachteil von einem fehlenden Hinterbaudämpfer ist, dass du auf schwierigem Gelände mit vielen Unebenheiten weniger Kontrolle und Komfort hast.

hardtail mountainbike
Ein Hardtail-Mountainbike hat keine Hinterbaudämpfung.

Full-Suspension-Mountainbike

Ein Full-Suspension-Mountainbike, auch Fully genannt, hat neben der Federgabel auch eine gefederte Hintergabel. Hierdurch werden sogar die heftigsten Unebenheiten und Stöße während deiner Fahrt aufgefangen. Mit einem Fully hast du in den Bergen oder in schwierigem Gelände mehr Komfort und Kontrolle. Der Nachteil der Hinterbaudämpfung ist, dass es ein Full Suspension-Mountainbike schwerer als ein Hardtail macht. Auch erfordert Federung regelmäßige Wartung und Pflege. Das Fully kommt vor allem in den Bergen voll zur Geltung, bei steilem Gefälle sowie technischeren Tracks mit Felsen, Baumwurzeln und Drops (natürliche Erhebungen, von denen du mit deinem MTB springst).

full suspension mtb
Ein Full-Suspension-Mountainbike kommt auf technischen Tracks am besten zur Geltung.

Welche Mountainbike-Disziplinen gibt es?

Crosscountry (XC)

In Deutschland und der Benelux ist Crosscountry die mit Abstand populärste Mountainbike-Disziplin. Hierbei fährst du einen abgesteckten Kurs im Wald mit vielen natürlichen Hindernissen wie Wurzeln, Felsen und ab und zu kleineren Sprüngen. Mit einem XC-Mountainbike fährt man in der Regel durch hügelige Landschaften mit gelegentlichen Kletterpartien. Diese MTBs sind im Allgemeinen leichter als beispielsweise Freeride- oder Downhill-MTBs. So kommst du sowohl gut die Berge hoch als auch schnell über die Kurse.

Bei Wettkämpfen fährst du oft mehrere Runden den selben Kurs. Das Gelände ist dabei abwechslungsreich, aber ohne extreme Hindernisse. Hier bestimmt die Ausnahme die Regel: manche XC-Wettkampfkurse sind wiederum sehr technisch. Grundsätzlich geht es bei XC-Wettkämpfen um Ausdauer und Technik.

XC mountainbike
Die niederländischen Wälder sind zum Beispiel ideal für XC!
Du kannst dich sowohl für ein Hardtail als auch für ein Full-Suspension-MTB mit einem Federweg bis zu 110 mm entscheiden. In der Vergangenheit dominierten bei XC die Hardtails, aber da die Fullys immer leichter und effizienter werden, sind sie auch in dieser Mountainbike-Disziplin zunehmend beliebter. Crosscountry-MTBs sind so gebaut, dass du mit ihnen schnell und effizient über die Kurse fahren kannst. Unebenheiten werden größtenteils durch die Federung absorbiert. Die Federung fängt übrigens auch einen Teil der von dir aufgebrachten Kraft auf.

Das niedrige Gewicht der Crosscountry-Mountainbikes findet sich auch bei den Laufrädern wieder, die bei dieser Disziplin Verwendung finden. Mehr über Crosscountry-Laufräder kannst du in unserem MTB-Laufräder Einkaufsführer nachlesen. Auf einem XC-Bike nimmst du eine sportliche Sitzhaltung ein (vornübergebeugt). Dies sorgt für eine bessere Kraftübertragung, mehr Aerodynamik und ein besseres Lenkverhalten. Der Nachteil ist, dass diese Haltung weniger komfortabel ist als eine mehr aufrechte Sitzhaltung.

Hardtail-Crosscountry-Mountainbikes

Full-Suspension-Crosscountry-Mountainbikes


Trail

Ein Trail-Mountainbike ist eigentlich ein verspielteres XC-Mountainbike und ein Alleskönner für unterschiedliche Geländearten. Trail-Fahren bedeutet wortwörtlich, in Spuren zu fahren. Im Unterschied zu Crosscountry sind diese Pfade oft technischer und mehr herausfordernd. Trailbikes eignen sich gut für Mountainbiker, die auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind.

Trail-Mountainbikes bewegen sich zwischen XC und Enduro. Manche Trail-Mountainbikes sind vergleichbar mit Enduro-Mountainbikes, andere wieder mehr mit Crosscountry-Mountainbikes. Trailbikes sind dafür gemacht, dass du genauso gut bergauf wie bergab fahren kannst. Die meisten Trailbikes sind mit einem Dropper Post ausgestattet. Das ist eine Sattelstütze, die du für technischere Abfahrten absenken kannst.

trail bike
Auch auf einem elektrischen Mountainbike lassen sich die Trails bewältigen!
Ein Trailbike ist jedoch mehr auf Kontrolle und Komfort in schwierigem Gelände ausgerichtet als ein XC-Mountainbike. Ein Trail-MTB hat eine Federgabel (mit einem Federweg von 120 mm bis 150 mm) und eine Hinterbaudämpfung. Auf einem Trainbike sitzt du etwas weniger stark vornübergebeugt als auf einem XC-Mountainbike.

Trail-Mountainbikes

Enduro / All Mountain

Die Mountainbike-Disziplin Enduro ist eigentlich eine Kombination aus Crosscountry und Downhill. Für Enduro brauchst du richtige Berge und schwierige technische Strecken.

Bei Wettkämpfen in dieser Mountainbike-Disziplin fährst du über ähnliche Strecken bergab wie bei Downhill, vielleicht etwas weniger steil und technisch anspruchsvoll. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass du bei Enduro selbst bis zum Anfang der nächsten Abfahrt fahren musst ‒ also bergauf! Das sind oft heftige Kletterpartien, bei denen du ordentlich Höhenmeter machst. Dein Score ergibt sich dann aus der Gesamtzeit aller Abfahrten.

mountainbike disciplines: Enduro
Mit einem Endurobike wie diesem Scott fährst du superschnell den Berg runter.
Mit einem Endurobike kannst du also auch bergauf fahren, aber der Focus liegt auf den Abfahrten. Diese MTBs haben einen Federweg von 150 mm bis 180 mm, sowohl vorne als auch hinten. Auch ein Dropper Post ist von einem Enduro-MTB nicht wegzudenken. Mit einer absenkbaren Sattelstütze kommst du prima den Berg hoch und kannst anschließend mit Vollgas runterfahren. Ohne, dass der Sattel im Weg ist, wenn es technisch anspruchsvoll wird.

Downhill

Downhill-Mountainbiking gehört zu den Extremsportarten. Sinn der Sache ist es nämlich, dass du so schnell wie möglich von oben auf dem Berg bis ganz nach unten durch das Ziel kommst. Mit anderen Worten geht es hierbei also darum, ordentlich Tempo bei der Abfahrt zu machen.

downhill bike
Diese Mountainbike-Disziplin ist perfekt für alle Daredevils unter uns!
Downhill-MTBs haben einen Federweg von 200 mm bis zu 240 mm. Diese MTB-Disziplin ist ganz gewiss nicht für jeden. Die Fahrer sind echte Daredevils und rasen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h durch die Wälder die Berge hinunter und machen Sprünge von mehr als 20 m. MTB Protektoren und gute MTB Kleidung ist ein absolutes Muss für diese extreme MTB-Disziplin.

Downhill Mountainbikes

Freeride

Mit einem Freeride-Mountainbike kannst du sowohl steile Abfahrten bewältigen als auch große Sprünge machen. Wenn du gerade nicht in den Bergen bist, findest du Freeridekurse auch in Bikeparks.

Freeride-MTBs sind ähnlich gebaut wie Downhillbikes. Sie sind jedoch etwas leichter, haben einen kürzeren Federweg und mehr Gänge. So kommst du auch auf ebener Fläche besser voran.

Verglichen mit Endurobikes ist die Geometrie etwas weiter nach hinten verschoben und der Sattel etwas tiefer. Außerdem sind Freeride-Mountainbikes etwas schwerer und haben breitere Reifen. Der Federweg liegt bei 160 mm bis 200 mm. Bei Freeride-Wettkämpfen dürfen die Fahrer sich meistens ihre eigene Route den Berg hinunter suchen. Punkte werden für Tricks und Stunts vergeben, die du während der Abfahrt ausführst.

Unterdisziplinen beim Mountainbiken

Die obenstehenden Disziplinen sind die bekanntesten beim Mountainbiken, es gibt aber noch viel mehr. So werden zum Beispiel Beachrennen, Marathon oder Crosscountry Eliminator immer populärer.

strandracen
Ein Stück laufen und schieben kann eine gute Taktik sein während eines Beachrennens.

Crosscountry Eliminator (XCE)

Obwohl diese Bezeichnung „Crosscountry“ beinhaltet, ist es doch eine völlig andere Disziplin. Diese Art von Mountainbiken findet nämlich oft auf Stadtkursen statt. Diese Kurse enthalten viele künstliche Hindernisse wie hölzerne Schanzen, Treppen, Balken, Wallrides, Sprünge, Pumptracks oder auch Steine.

Wettkämpfe gehen über kurze Strecken von 500 m bis 1000 m. Vier Fahrer starten direkt gegeneinander im Sprint. Die jeweils ersten Zwei eines Laufes kommen weiter in den nächsten. Schließlich treten im Finale die vier besten Fahrer des Tages gegeneinander an. Bei XCE geht es vor allem um Technik und explosive Schnelligkeit. Da die Rennen so kurz sind, spielt Ausdauer ‒ wie bei einem XC-Wettkampf ‒ eine nur geringe Rolle.

Marathon

Die MTB-Disziplin Marathon ist eine Ausdauerdisziplin. Von Marathon ist die Sprache, sobald du eine Distanz von mehr als 80 km zurücklegst. Wettkämpfe gehen oft über Strecken von mehr als 100 km. Du startest zwar im Team, die Leistung der Fahrer wird jedoch individuell beurteilt. Während eines Marathons kommen oft viele Höhenmeter zusammen. Wenn dir ein normaler Marathon immer noch nicht hart genug ist, kannst du auch noch an Ultramarathons teilnehmen. Bei einem Ultramarathon fährst du sogar mehr als 200 km.

mountainbike disciplines marathon
Vollbremsung während eines MTB-Marathons? Das kommt vor!
Ein Marathon-Mountainbike ist ein XC-Mountainbike mit dem Focus auf Gewicht und Komfort. Ein Marathon ist ja im Grunde XC. Nur eben nicht auf einem kurzen Kurs mit mehreren Runden, sondern auf einer langen Strecke, die du nur einmal fährst. Bei Marathon geht es vor allem um Ausdauer, weniger um explosive Schnelligkeit und auch nicht so sehr um Technik. Hast du Lust bekommen, auch einmal an einem Marathon teilzunehmen? Bereite dich vor allem gut darauf vor.

Was ist deine Lieblings-MTB-Disziplin? Und welche möchtest du jetzt unbedingt einmal ausprobieren? Hinterlasse einen Kommentar!

Teil diesen Blog
Eva van den Berg

Eva van den Berg

Since starting work at Mantel, I’ve been reading and writing about bikes on a daily basis. This added to the fact that I am testing new products, has caused me to get excited to expand my own bike collection. I wonder what the inside of my garage will look like in a few years. Luckily I have a big garage at home!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Zusammenhängende Posts


Am häufigsten gesehen